JARMUSCHEK + PARTNER
JARMUSCHEK + PARTNER
OG_21_Stillleben_web.jpg

OLIVER GROENE

 

ENG

OLIVER GRÖNE
1921

21. Oktober–2. Dezember 2017
Eröffnung: Freitag, 20. Oktober 2017, 18–21 Uhr

Abb.: Oliver Gröne, 21 (Stilleben), 2017,  Acryl und Öl auf Leinwand, 80 x 100 cm

 
 

Bäume, Landschaften und Stilleben. Seit Jahren arbeitet sich Oliver Gröne auf der Basis einer thematisch begrenzten und dennoch unerschöpflichen Menge an Sujets an der europäischen Kunstgeschichte ab. Seine besondere Stärke liegt dabei nicht in der Ablehnung des bereits von anderen Errungenen, sondern vielmehr in dessen Adaption und individueller künstlerischer Weiterentwicklung. 

In seiner neuesten Werkreihe spielt der Künstler vorrangig mit Kompositionen aus den 1920er Jahren. Mit großer Leichtigkeit zieht er Aspekte und Elemente des analytischen Kubismus oder der Pittura Metafisica heran, kombiniert sie, setzt sie frei gegeneinander, ergänzt und überspitzt.  

Neben die gedeckten Grautöne der Stilleben Braques und Picassos platziert Oliver Gröne Farbfelder aus strahlendem Blau, Gelb und Rosa. Einst dogmatisch anmutende Umrisslinien und streng in die Fläche übertragene Körper werden von ihm zitiert und zugleich kurzerhand durch die Entstehung von Bildraum und illusionistischer Tiefe aufgebrochen. 

Opake Farbmassive stellen sich dem Betrachter seiner Gemälde mitunter in den Blick, lassen den Assoziationen als weite, undefinierte Farbräume voller Licht oder Schatten freien Lauf. Während manchmal konkrete Vorbilder greifbar sind und Gegenstände wie Landschaftselemente erkennbar bleiben, treibt er hier die Abstraktion auf die Spitze und gibt mit nicht zuordenbaren Umrisslinien auch dem Absurden eine Bühne. Vergnüglich und experimentierfreudig spielt er leichte Acrylfarben gegen schwere Ölfarben aus und findet so - unter anderem - zur Anordnung seiner Bildebenen. 

Gleich einer Liebeserklärung greift Oliver Gröne die Inhalte des 20. Jahrhunderts auf -  eines Jahrhunderts, in dem er sozialisiert wurde und dessen Gesellschaft wie Bildwelt von radikalen Veränderungen geprägt war. Nicht zuletzt der jene Zeit prägenden Utopie der Freiheit widmet der Künstler seine jüngsten Arbeiten, in denen er das Ausloten von Körpern, Flächen und Ebenen auf dem Malgrund zwanglos und unbefangen mit atmosphärischer Farbwirkung, Abstraktion und bildräumlicher Komposition verbindet. Indem er das bereits Existierende losgelöst von historisch festgelegten Kategorien und Dogmen verdichtet und zusammen denkt, öffnet er wiederum die Tür zu neuen Utopien. Wozu auch Grenzen, will man sich da fragen.